Der Hunger, die Dürre und
die Spekulation.
Überlegungen anlässlich
der Hungerkatastrophe am Horn von Afrika
Fast eine Milliarde, nach anderen
Quellen mehr als eine Milliarde Menschen hungert derzeit auf diesem von
der Globalisierung – was nichts anderes heißt als: der Durchsetzung
der „Marktlogik“ im Weltmaßstab – ergriffenen Planeten.(1)
Hunger
und Unterernährung sind endemisch in vielen ländlichen Gebieten
der sogenannten Dritten Welt. Das Elend der Kleinbauern, Pächter,
Landarbeiter wurzelt historisch betrachtet in vielen Fällen vor allem
in den ungerechten gesellschaftlichen Verhältnissen auf dem Lande,
von denen eine agrarische „Elite“ – wie z.B. auf den Philippinen, in Brasilien,
usw. – profitiert. „Loan sharks“, Pfandleiher und Mikrokreditgeber tun
ein übriges, ebenso die Steuereintreiber und natürlich die Zwischenhändler,
sobald für den Markt produziert wird. In Kolumbien und Teilen Zentralamerikas,
aber auch in bestimmten Regionen der Demokratischen Republik Kongo, oder
in Malaysia ist es die Ausbeutung durch oft ausländische, Plantagen
betreibende Firmen, die das Elend der Landarbeiter und ihrer Familien verschulden.
Saisonarbeit unter der Bedingung von Hungerlöhnen bringt regelmäßig
Perioden der Geldknappheit mit sich, und eigene oder gepachtete Parzellen
sind oft zu klein, um in der Zeit der Arbeitslosigkeit die Ernährungsgrundlage
hinreichend zu sichern. Weltmarktabhängigkeit hat übrigens fast
nirgends eine Verbesserung der Lage der Landbevölkerung gebracht.
Das ist nicht erst, seitdem Weltbank und IWF Regierungen durch Knebelbedingungen
bei der Kreditvergabe auf eine verschärfte Exportorientierung verpflichten,
zu beobachten. Schon zwischen den beiden Weltkriegen trafen Agrarkrisen
die marktabhängigen Erzeuger landwirtschaftlicher Produkte schwer.
Diese litten, von Brasilien bis zu den USA und Deutschland, unter dem Preisverfall
ihrer Erzeugnisse. Nichts scheint so „volatil“ oder schwankend zu sein
wie die Preise der Agrarprodukte. Fallen sie, haben die Erzeuger das Nachsehen,
steigen sie, profitieren in der Regel die in diese Produkte spekulativ
investierenden Anleger, die „Investoren“ oder „Spekulanten“, wie man sie
auch nennt, die das Spiel zu beherrschen suchen, und die aus frühzeitiger
Kenntnis der Marktverhältnisse ihren unverhältnismäßigen
Vorteil ziehen. All das ist nicht so neu.
Die letzten Jahre, vermutlich
das letzte Jahrzehnt, haben allerdings in der sogenannten Dritten Welt
eine Verschlechterung der Ernährungslage der Armen gebracht, und zwar
in Stadt und Land. Die Preise für Speiseöl, Weizen und Reis –
alles Grundnahrungsmittel der Armen – zogen scharf an. In manchen Regionen
des „Südens“ – von Indonesien oder Indien bis Guatemala – können
sich viele nur noch zwei karge Mahlzeiten, manchmal nur eine einzige leisten.
Manche Familien in Indien schicken angesichts dieser Lage ihre Kinder zu
Verwandten, denen es etwas besser geht, oder überlassen sie Firmen
in der Stadt, die Kinderarbeit ausbeuten, um am Markt mit ihren Produkten
bestehen zu können. Das Anziehen der Preise von Grundnahrungsmitteln
in diesem einundzwanzigsten Jahrhundert hat viel zu tun mit erhöhter
Nachfrage nach Palmöl, Soja, und Zuckerrohr – Produkte, die von Firmen
der Ersten Welt aufgekauft werden, entweder, weil sie allesamt der Produktion
von sogenanntem Bio-Ethanol dienen, oder weil, im Fall des Soja, die Mast
von Rindern für den nordamerikanischen Markt sich als so profitabel
erweist, dass lokale Ernährungsbedürfnisse von Menschen mit geringer
Kaufkraft ignoriert werden.(2)
Selbstredend hat auch der Klimawandel
sich als ein Faktor erwiesen, der – in Bolivien und Peru, in der Sahelzone,
in weiten Teilen Ostafrikas, in Australien und Nordchina – die Agrarproduktion
beeinträchtigt. Bisweilen auf katastrophale Weise. Walter Willems
warnte bereits 2009 in einem „Völkerwanderung durch Erwärmung“
überschriebenen Artikel: „Der Klimawandel wird in den kommenden Jahrzehnten
die Lebensmittelversorgung auf der Erde massiv gefährden.“(3)
Eine überdurchschnittlich langandauernde, extreme Dürre hat in
diesem Jahr die Landwirtschaft am Horn von Afrika, vor allem in großen
Teilen Somalias, aber auch in Djibouti, Teilen Äthiopiens und Kenias
ruiniert. Die zynischen statistisch fundierten Prinzipien des UN-Welternährungsprogramms
lassen die meisten Organisationen, die Regierungen und die Medien übrigens
erst dann von einer Hungerkatastrophe, die internationales Eingreifen erfordert,
sprechen, wenn bereits viele Menschen verhungert sind. Kritiker sagen,
damit sei die Hilfe zu spät angelaufen und auch danach sei mehr versprochen
als tatsächlich getan worden.
Tim Neshitov sprach Anfang Juli
2011 von 12 Millionen Hungernden, die in der betroffenen Region dringend
Hilfe benötigen. Er macht allerdings lediglich Mutter Natur verantwortlich
und sieht oder nennt mindestens keine weiteren Wirkzusammenhänge.
Was die Dürre angeht, kommen Tendenzen wie das „global warming“ nicht
in den Blick und auch die für diese Klima-Entwicklung als ursächlich
erkannten Faktoren und Interessenkonstellationen sowie die fehlende Bereitschaft
der Verursacher, eine schnelle Wende herbeizuführen, bleiben außen
vor.(4)
Entsprechend ist die Berichterstattung
wohl in den meisten Mainstream Medien des Westens. Der „humanitäre
Aspekt“ steht im Vordergrund. Bilder zu Skeletten abgemagerter Menschen
und verendeten Viehs finden sich, aber meist zu wenig kritische Analyse.
Am 21. Juli 2011 berichtet Tim Neshitov, die UNO spreche jetzt endlich
von einer „Hungersnot“ und er merkt an: „In Somalia leiden vor allem Kinder
an Unterernährung.“(5)
Mindestens eine Milliarde US-Dollar an Hilfsgeldern seien laut Oxfam erforderlich,
es seien aber erst ca. 200 Millionen „bereitgestellt“, also zugesagt.(6)
Gesellschaftliche Faktoren, die zur Erklärung des Hungers, zumal auf
dem immer noch unter neokolonialistischer Ausbeutung leidenden afrikanischen
Kontinent herangezogen werden müssten, werden nicht genannt. Lediglich
eine Bürgerkriegspartei – die ideologisch sich einer rigiden
Interpretation der islamischen religiösen Texte verpflichtet fühlende,
antikolonialistische und USA-feindliche al-Shahab Miliz – wird, vielleicht
im konkreten Fall aus gutem Grund (soweit sie Hilfslieferungen sabotiert)
an den Pranger gestellt.(7)
Darauf, dass neben der durch
den Klimawandel verschärften Dürre und der Spekulation in Reis,
Weizen usw., auf die verschiedene Kritiker hinwiesen, noch andere Faktoren
im Spiel waren, welche eine eigenständige afrikanische Lösung
des Problems der extrem verschärften Nahrungsmittelknappheit und des
Hungers am Horn von Afrika verunmöglichten, wies Silvia Liebrich in
einem „Landräuber, Hungertreiber“ betitelten Artikel in der Süddeutschen
Zeitung hin.(8)
Silvia Liebrich macht auf einen
gesellschaftlichen Widerspruch aufmerksam, wenn sie schreibt: „Am Horn
von Afrika leiden Millionen Menschen unter der schlimmsten Dürre seit
Jahrzehnten [...] [O]bwohl die Bevölkerung hungert, verschachern [die
Regierungen von] Länder[n] wie Äthiopien, Kenia, Sudan und andere
ungeniert fruchtbares Ackerland“ an ausländische Investoren, die für
den Export produzieren lassen.(9) Dies
übrigens, so muss man ergänzen, auf Druck des IWF oder
der Weltbank oder sogar auf Anraten beider Institutionen, welche die Dringlichkeit
einer Politik, welche Investoren anlockt, betonen, gleichzeitig immer wieder
ein exportgetriebenes Wachstum empfehlen und vor allem wegen der erwarteten
Erwirtschaftung von Deviseneinnahmen (notwendig zum Zweck der Zinszahlung
und der Tilgung der von westlichen Banken und Regierungen gewährten
Kredite) dazu drängen.
Silvia Liebrich merkt an, dass
„[a]llein in Äthiopien [...] 4,5 Millionen Menschen als unterernährt“
gelten und dass das Land – das, wie wir wissen, beständig Bohnen und
andere Lebensmittel in die EU exportiert – nicht in der Lage sei, „genügend
Nahrungsmittel“ für die eigene Bevölkerung zu produzieren.(10)
Wie immer sind es auch in Ländern
wie Äthiopien die Bauern, die am meisten hungern, weil sie einen Teil
der Ernte auch in schlechten Jahren verkaufen müssen, um Steuern zu
zahlen, Schulden bei Geldverleihern zu begleichen, das Schulgeld für
ihre Kinder zu entrichten, usw. Die Strategie der Landvergabe an ausländische
Investoren läuft für viele dieser Bauern exakt auf das hinaus,
was Liebrich Landraub nennt.(11) Nicht
selten wird er entschädigungslos und unter Anwendung von Gewalt vollzogen.
Liebrichs Kritik der Regimes
am Horn von Afrika lässt allerdings die für die ganze Sache
Hauptverantwortlichen glimpflich wegkommen. Denn die von ihr angeprangerten
Machthaber in Äthiopien, Kenia usw. sitzen wohl kaum am längeren
Hebel, wenn sie Flächen langfristig verpachten (oder gar verkaufen)
und damit dem angeblich sinnvollen „Modernisierungsverlangen“ westlich
dominierter Institutionen entsprechen, die vor allem als Türöffner
den Geschäftsinteressen der Land erwerbenden ausländischen Investoren
dienen.
Das Modernisierungsargument,
das vom Kartell der Enteigner des Lands afrikanischer Bauern angeführt
wird, ist dasselbe, welches die mexikanische Regierung bei ihrer Privatisierung
(sowie – implizit – eine daran anschließende Konsolidierung, d.h.
die Aufgabe der kleinen Höfe und die resultierende Besitzkonzentration)
befürwortenden Attacke auf das ejidio, das indianische bäuerliche
Gemeineigentum, im Hinterkopf hat. Die kleinbäuerliche, oft immens
ökologische, da an die klimatischen und Bodenverhältnisse angepasste
Landwirtschaft gilt den „Experten“ der Banken und Regierungen ebenso wie
dem frei flottierenden, lukrative Anlagemöglichkeiten suchenden internationalen
Kapital als zu wenig „rentabel“, im Vergleich mit einer „modernen“, industrialisierten
Landwirtschaft, welche ohne Rücksicht auf jegliche Nachhaltigkeit
(sustainability) das Maximum aus den Böden herauszuholen sucht. Kapitalinvestitionen
in Maschinen, Pestizide, chemischen Dünger, neue Sorten (meist genmanipuliert)
usw. gelten als Voraussetzung für Produktivitätserhöhungen.
Die alten direkten Produzenten auf dem Lande sind dabei nur im Wege.
Ein zweiter Aspekt der in „Landraub“
mündenden internationalen Investitionsstrategien ist nicht primär
verknüpft mit der intendierten „modernen“ Produktion von Nahrungsmitteln,
meist für die Erste Welt und für die „neue Mittelklasse“ in sogenannten
Schwellenländern, wobei man auf steigende Lebensmittelpreise wettet.
Er besteht in der Übertragung der Logik des städtischen Grundrente
auf das platte Land, sowohl in der sogenannten Ersten wie in der Dritten
Welt.(12) Das
internationale Kapital leidet an seinem Überfluss. Es fehlen profitable
Anlagemöglichkeiten. Nachdem man die Währungsspekulation, die
Immobilienspekulation, die Spekulation in zahlreichen von der Industrie
benötigten Rohstoffen, die in Gold und die in Nahrungsmitteln entdeckt
hat, ist der landwirtschaftlich genutzte Boden an der Reihe. Auch dieses
Gut ist ein rares Gut, weil es sich nicht vermehrt, sondern durch Erosion,
Klimawandel, Auslaugung der Böden infolge der immens intensiven „modernen“
Nutzung flächenmäßig vermindert wird. Gleichzeitig wächst
die Weltbevölkerung. Es ist also nur konsequent, wenn man auf den
spekulativen, erwartete Entwicklungen vorwegnehmenden Anstieg der landwirtschaftlichen
Grundrente wettet und von daher Kapital in Form des Flächenerwerbs
anlegt. In den USA haben Banken – meist in Gestalt von Tochterfirmen, sogenannten
farm management corporations – bereits große Flächen an Farmland
in Besitz genommen, meist auf der Basis von Zwangsversteigerungen des Landes
überschuldeter Farmer. Nach einem Bericht des WDR5 haben aber Investoren
inzwischen weltweit zwischen 200 und 500 Millionen Hektar Acker-, Weide-
und Waldland – nicht nur in Afrika – unter ihre Kontrolle gebracht, was
angeblich flächenmäßig der Hälfte der EU-Ackerfläche
entsprechen würde und von der OAU als eine Form des Kolonialismus
kritisiert wird.
Silvia Liebrich berichtet: „Für
[sc. amerikanische, europäische, japanische, aber auch saudische,
indische und chinesische] Investoren ist der Handel mit Ackerland
[inzwischen] zu einem Milliardengeschäft mit Erfolgsgarantie geworden“
– Land ist in der Tat ein knappes Gut: „Die Preise für Böden
und Agrarrohstoffe stiegen binnen weniger Jahre um ein Vielfaches.“(13)
Das ist zwar ungenau, allzu pauschal gesagt, aber es charakterisiert einen
nicht mehr zu bezweifelnden Trend, welcher die Interessen der Anleger und
das heißt, die Logik der Finanzmärkte spiegelt und garantieren
wird, dass Nahrungsmittelpreise weiter steigen werden und dass die Hungerkatastrophe
des Jahres 2011 am Horn von Afrika nicht die letzte sein wird, der die
Bevölkerungen – vor allem der sogenannten Dritten Welt – entgegensehen
müssen, wenn sich nichts entscheidendes ändert.
Anmerkungen
(1) Die Schätzungen sind, wie immer, approximativ
– aber sie enthüllen das ganze Ausmaß des Skandals. Etwa
ein Sechstel der Erdbevölkerung kann sich nur unzureichend ernähren,
und die chronische Unterernährung beeinträchtigt - je extremer
sie ist und je früher im Leben des Einzelnen sie einsetzt, um so mehr
- die geistige und körperliche Entwicklung. Sie verkürzt das
Leben. Sie schwächt die Widerstandskraft des menschlichen Organismus.
Hunger und Unterernährung sind vor allem vermeidbare gesellschaftliche
Phänomene. Das US-Rüstungsbudget z.B. würde mehr als ausreichend
sein, um den Hunger in der Welt heute zu einer Angelegenheit der Vergangenheit
zu machen. Aber selbst in den USA gibt es Hunger und Unterernährung.
(2) Auf die Bedeutung der Spekulation
(und zwar der commodity speculation, vor allem an den Warenterminbörsen)
für die derzeit sich weltweit verschlechternde Ernährungslage
der Armen hat unter anderem Jean Ziegler hingewiesen. Vgl. auch: Ina Rottscheidt,
„Spekulanten verschärfen weltweiten Hunger: Interview mit Prof. Jean
Ziegler, Soziologe und Berater des UN-Menschenrechtsrates“, in: Morgenecho,
WDR5, Sendung vom 12.Okt. 2011 – Die Deutsche Bank ist laut Food Watch
übrigens eine der Finanzinstitutionen, die am meisten in die Nahrungsmittel-Spekulation
involviert sind. (Berichtet in: Echo des Tages, WDR5, 18. Okt. 2011)
(3) Walter Willems, „Der Klimawandel wird in
den kommenden Jahrzehnten die Lebensmittelversorgung auf der Erde massiv
gefährden“, in: Neues Deutschland, 12. Januar 2009, S.10
(4) Tim Neshitov, „Zwölf Millionen Hungernde
/ Am Horn von Afrika sind zwei Regenzeiten ausgefallen – Hilfsorganisationen
warnen vor einer Tragödie“, in: Süddeutsche Zeitung, 7.Juli
2011, S.10
(5) Tim Neshitov, „UN rufen Hungersnot aus“,
in: Süddeutsche Zeitung, 21. Juli 2011, S.8
(6) Tim Neshitov, ebenda. – Neshitovs Kollegin
Cathrin Kahlweit merkt kurz darauf an, dass NGOs der EU vorwerfen,
die Hungerkrise zu ignorieren: „800 Millionen Euro Notfallhilfe würden
fehlen“. – Die Regierung eines Landes wie Deutschland - das viele Milliarden
für die Bankenrettung bereitstellt, aber nur eine lächerlich
geringe Summe für die Hungernden in Somalia – „denkt darüber
nach, die zugesagten 15,5 Millionen Euro aufzustocken.“ (Cathrin Kahlweit,
„Geben, wo es nötig ist“, in: Süddeutsche Zeitung, 23./24.Juli
2011, S.4) Diese Erwägung, eventuell den Betrag aufzustocken, erfolgte
übrigens erst nach internationaler Kritik. Gleichzeitig erklärt
die Regierungschefin und Pastorentochter, Frau Merkel: „Wir sind nicht
das Sozialamt der Welt.“ Mit anderen Worten: Sollen sich die Hungernden
doch am eigenen Schopf aus der Misere ziehen.
(7) Die USA haben sich seit längerem aus
geostrategischem Interesse in den somalischen Bürgerkrieg eingemischt.
Derzeit kämpfen dort kenianische und ugandische Armeeeinheiten als
proxy forces der US-Regierung gegen die al-Shabab Miliz. Im Gegenzug hat
die Obama-Regierung US spezial forces nach Uganda entsandt, um dort gegen
die LRA zu kämpfen. Dies reflektiert den Trend zu einer verstärkten
militärischen US-Präsenz auf afrikanischem Boden. Ugandische
Einheiten, neben ruandischen Truppen kämpfend, haben übrigens
schon einmal für US-Interessen die Kastanien aus dem Feuer geholt,
als sie den „Bürgerkrieg“ in der Dem.Rep.Congo neu entfachten, weil
Präsident Laurent Kabila die Bergbau-Verträge mit internationalen
Firmen infragestellte und durch Neuverhandlung derselben bessere Bedingungen
für sein Land erzielen wollte.
(8) Silvia Liebrich, „Landräuber, Hungertreiber“,
in: Süddeutsche Zeitung, 5. Aug. 2011, S.4
(9) Ebenda.
(10) Ebenda. - Ein paralleles Phänomen
kennen wir übriges aus der Geschichte. Unter dem Zarismus galt die
Ukraine als Kornkammer Europas, weil sie in großem Umfang Getreide
exportierte, während es in der Region selbst und im Russischen Reich
zu periodischen Hungersnöten kam. Die Interessen der west- und zentraleuropäischen
Getreidehändler und der Großkaufleute in Odessa waren eben nicht
identisch mit denen der Hungernden, von deren erbärmlicher Gestalt
die realistischen Schriftsteller und Maler der Zeit berichten.
(11) Ebenda.
(12) Das spekulative Moment, das heute nicht
mehr nur in der Stadt, sondern zunehmend bei agrarisch genutzten Böden
greift, besteht darin, dass nicht mehr die tatsächliche monetäre
Ertragskraft der Böden, die anhand der faktisch – über einen
längeren Zeitraum – im Durchschnitt erzielten Marktpreisen der
Ernteerträge ermittelt wurde, wie Ricardo zeigte, die Höhe der
agrarischen Grundrente bestimmt. Sondern dass nun von den Investoren eine
potentielle Ertragskraft phantasiert wird, die sich sofort auf die Bodenpreisentwicklung
auswirkt und damit letztlich die Marktpreise der agrarischen Produkte im
Sinne einer self-fulfilling prophecy in die Höhe treibt. Es
ist also nicht mehr der Preis des Weizens, der in den letzten 10 oder 25
Jahren auf dem Markt im Durchschnitt erzielt wurde, der zum Eckwert bei
der Kalkulation des Hektar-Preises von Weizenland wird, sondern die Relation
oder das Abhängigkeitsverhältnis zwischen Preis des Agrarprodukts
und Preis von Agrarland ist durch die spekulativen Investoren umgedreht
worden: der ohne andere Basis als den Kapitalüberfluss willkürlich
hochgetriebene Bodenpreis wird jetzt zu einem eminent bestimmenden Faktor
für die Preissteigerung des Produkts des Bodens, wobei nur die weltweite
zahlungsfähige Nachfrage dem Preisanstieg des Produkts des Bodens
gewisse Grenzen setzt.
(13) Silvia Liebrich, ebenda.
Check...:http://www.democracynow.org/2011/2/17/democracy_uprising_in_the_usa_noam
Check: http://www.democracynow.org/2011/2/17/democracy_uprising_in_the_usa_noam
go back to URBAN DEMOCRACY issue #
7
|
LINKS
EGYPTIAN SITES
Al Ahram Weekly
http://weekly.ahram.org.eg
Galal Nassar,
"The
Arab Spring and the crisis of the elite"
backup
copy
Al MasryAlyoum.com
http://www.almasryalyoum.com
Mohamed
Azouz, Egypt govt mulls
raising workers' incentives
in bid to thwart labor strikes
Ahmad
Fouad Najem, "Forbidden"
backup
copy
LIBYA
The Nation
www.the
nation.com
Kucinich,
Speech before U.S. Congress, March 31, 2011
(The Nation; April 4, 2011)
backup
copy
SPANISH SITES
AND INFORMATION
IN ENGLISH (ON SPAIN)
Democracy real YA!
http://www.democraciarealya.es
Manifesto of
Democracia real YA!
backup
copy
Inés Benítez,
"Spain:
'Indignant' Protests Heat Up Election Campaign"
(IPS news net, Oct.4,2011)
backup
copy
Tito Drago,"'Indignant'
Demonstrators Marching to
Brussels to Protest Effects
of Crisis" (IPS news net, July 30, 2011)
backup
copy
Tito
Drago, "Spain: Streets Paved
with Evicted Families" (IPS, Oct.7, 2011)
backup
copy
GREEK SITES (HELLAS)
Mavroulis
Argyros on the general strike
(in:
Real.gr, Oct.20, 2011)
backup
copy
U.S. SITES
Occupy Wall Street
www.occupywallstreet.us
We Are Change
http://www.WeAreChange.org
Chomskyon
decentralized solidarity movements
Noam Chomskyon
Occupy Wall Street protests
Z Communications AND Z mag
http://www.zcommunications.org/
M.Albert/Wilpert,
"The State
of the U.S. Left", in: Z Communications
(backup copy)
Left Forum
www.leftforum.org
Local to global.org
www.localtoglobal.org
Nathan
Schneider, "From Occupy
Wall Street to Occupy Everywhere"
(The Nation, Oct. 31, 2011)
backup-copy
Deutschsprachige Web-Seiten
GERMAN LANGUAGE SITES
K21
(Stuttgart)
backup
copy
"people
of the world, rise up"
Aufruf von K21 zur Demo am 15.Okt.
(backup copy)
Attac
Attac Deutschland
attac Aufruf
zur Demo am 15.Okt.2011
backup
copy
CHILE
Students in Chile are protesting against
the privatization of higher education that took place
under Pinochet, and against the underfinanced
public education system
(xinhua
net, Oct.20, 2011)
backup
copy
international
SITES
Support Julian Assange
www.support-julian-assange.com
Forum Social Mundial
www.forumsocialmundial.org
www.anticapitalistas.org
Retos anticapitalistas
backup
copy
*
|
|