Einige Anregungen, heute wieder
über die Relevanz der Beziehung von Sein und Bewusstsein nachzudenken
Wie sehr doch das SEIN, mit allen
seinen Erfahrungen – seinen Leiden oder auch seinem Luxus,
seinen Erschöpfungszuständen, seinen Träumen und seinem
Müßiggang – das BEWUSSTSEIN bestimmen kann, können wir
uns erlauben, das zu übersehen? Es zu negieren?
Ich weiß, ich spreche nichts
Neues aus. Aber, andererseits, wenn die Rede davon war, daß die „Stellung
im Produktionsprozeß“ das Bewusstsein bestimme,
war das nicht reichlich abstrakt
formuliert?
Vielleicht nicht ganz. Es gibt
sie, die Bourgeois-Existenz.
Und es gibt sie, die proletarische
– wie sie einst treffend genannt wurde – Lebenswelt.
Die Polarität, der Antagonismus
– in seiner ganzen, aus dem Kapitalverhältnis ableitbaren Konkretheit
– das ist kein Phantasma.
Es geht nicht nur um Besitz oder
Nicht-Besitz von Produktionsmitteln.
Es geht um Macht, heute um Demokratie
oder ihre Einschränkung, ihre Deformation. Vielleicht, bald schon,
bis zur Unkenntlichkeit.
Es geht um unterschiedliche
soziokulturelle Anschauungen und Formen, um getrennte Lebenswelten.
Die Existenz einer großbourgeoisen
Lebens- und Erfahrungswelt ist offensichtlich.
Kennzeichnend sind Vermögen
von 30, von 50, von 100 Millionen US-Dollar oder Euro, ja von 200, 300,
500 Millionen, hier und dort von einigen Milliarden.
Kennzeichnend ist die relative
Abschottung, durchbrochen nur durch medial transportierte Bilder des „jet
set Lebens“, symbolisiert von Galaempfängen, Opernbällen,
teuersten Logen (schon vor Jahren zum Preis von 30.000 D-Mark für
einen Abend) während der Salzburger Festspiele, aber auch von den
üblichen extravaganten Villen und Hochseejachten, die vor allem ins
Rampenlicht der Öffentlichkeit gerückt werden, sobald hier ein
eingeladener, den Reiz eines kostenlosen Urlaubs genießender Ministerpräsident
sichtbar wird.(1)
Den riesigen Vermögen dieser
zahlenmäßig winzigen Klasse, welche politisch die Rolle einer
modernen Oligarchie auszufüllen sucht, entsprechen in der Regel auch
die in Gestalt realisierter Profite anfallenden „Einkommen“. Eine Arbeitserfahrung
kann man dieser Klasse nur dann nachsagen, wenn man die von Spürsinn
beflügelte eigensinnige, eigenhändig betriebene, das heißt
nicht im vollen Umfang Untergebenen überlassene Witterung von Geschäftschancen,
die Skizzierung oder Konzipierung von „Spekulation“, in einigen Fällen
großen Fleißes die zeitnahe Überwachung ihrer Geschäfte
und das heißt die Kontrolle der von ihr eingesetzten „Top-Manager“,
ferner die Pflege von Beziehungen zu den derzeit wichtigsten Figuren der
politischen Klasse, sowie die Pflege gesellschaftlicher Kontakte innerhalb
der eigenen Klasse als Arbeit wertet.
Neben dieser grande bourgeoisie
existiert
ihr zahlenmäßig stärker ins Gewicht fallender „kleiner
Bruder“ – die Bourgeoisie: mittelständische Unternehmer u.ä.
Aber zählen dazu nicht
inzwischen auch diejenigen, die als hochbezahlte dienstbare Angestellte
sei es der großen Konzerne, sei es des Staatsapparats fungieren?
Also die clercs, von deren trahison oder Verrat einmal in
einem fast vergessenen Buch die Rede war.(2)
Und
die, so scheint es heute, vor allem eins verraten: die Demokratie, von
der sie, diese pervertierend, zum Nutzen und Frommen ihrer großbürgerlichen
Klientel und der von dieser Klientel kontrollierten transnationalen Kapital-Gesellschaften
[MNCs oder TNCs] reichlich Gebrauch machen, indem sie die übergroße
Mehrheit der Bevölkerung (the populace, the multitude, die Massen,
die „einfachen“ Bürger) de facto von der materiellen statt nur formalen,
scheinhaften Beteiligung an den wichtigsten gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen
fernhalten. Der „Verrat“ dieser informellen, aber nichtsdestoweniger de
facto „Angestellten“ einer oligarchischen herrschenden Klasse ist also
der Verrat an der Masse ihrer Wähler: der Verrat an 90 Prozent der
Bevölkerung, denen eine formale Partizipation vorgegaukelt wird –
ein „Versprechen“ oder eine Lüge, der die Masse der Bevölkerung
aber längst nicht mehr glaubt. Bemäntelt, wir wissen es, wird
diese Lüge in der Regel mit „Sachzwangargumenten“; legitimiert soll
sie werden mit der Autorität sogenannter Experten und indem man versucht,
dem „kleinen Mann“ den Schneid abzukaufen, indem man ihn also zu bestärken
sucht in seinem erziehungs- und zum Teil auch durch spätere Repressionserfahrung
bedingten „Respekt vor Autoritäten“ und in seinem „Verdacht, nicht
durchzublicken“, seiner pauschalen Meinung, „von Wirtschaft nicht zu verstehen“
und seiner Angst davor, mitzudenken, mitzudebattieren und mitzuentscheiden.
Wieso aber lassen sich die Top-Funktionäre
im Dienste der Konzernmacht und der Hegemonie der Großbourgeoisie
als
Teil der Bourgeoisie definieren? Als GEHÄLTER oder DIÄTEN
beziehende Funktionsträger sind sie formal Teil der lohn- und gehaltsabhängigen
arbeitenden Klasse. Es ist die Höhe der monatlichen bzw. Jahreseinkommen
aus der ausgeübten abhängigen Tätigkeit, die sie in die
Lage versetzt, Kapital anzulegen und in verhältnismäßig
bereits recht großem Umfang Kapitaleigner, Kapitalverwerter zu werden.(3)
Diese ihre Rolle als einerseits kooptierte und fürstlich entlohnte
Aufsteiger im Dienste der herrschenden Klasse und andererseits – ein Resultat
ihrer Kooptation, direkten Entlohnung, indirekten Versorgung mit Geldmitteln
„unter dem Tisch“ (Wahlkampf-Finanzierung, Spenden außerhalb von
Recht und Gesetz, über deren Verbleib nichts bekannt wird, Redner-Honorare,
offene Bestechung, Ins-Spiel-Bringen von Beziehungen, Partizipation an
insider trading, an geschlossenen Fonds für sogenannte VIPs unter
den Politikern usw.) – als Kapitalisten (=Kapitalbesitzer und -verwerter)
lässt die privilegierteren oder am stärksten finanziell profitierenden
Mitglieder der politischen Klasse, der staatlichen und halbstaatlichen
Bürokratie bzw. des öffentlich-rechtlichen Sektors, sowie das
Top-Management der großen privaten Konzerne in die Reihen der Bourgeoisie
aufsteigen, sofern – was anscheinend eher selten vorkommt – sie dieser
Klasse nicht bereits entstammen.
Während sich die Existenz
einer Großbourgeoisie sowie ihres junior partners, jener oft
auch neidischen Konkurrenten, welche die durchschnittliche Bourgeoisie
einer Gesellschaft bilden, anhand statistisch oder in anderer Form
bekannt gewordener Dimensionen des Kapitalbesitzes („Vermögen“) und
des pro Jahr erzielten, sich aus Profit sowie aus Grundrente zusammensetzenden
Einkommens nachweisen lässt, wobei in den meisten Gesellschaften des
heutigen „Westens“ die dominante oligarchische „Schicht“ weniger als 1
Prozent der Bevölkerung ausmachen dürfte, ergeben sich Schwierigkeiten
bei der genauen Abgrenzung jener Zwischenschicht, deren Mitglieder in oft
unbekanntem Ausmaß Kapitaleigner (Aktionäre u.ä.), dafür
aber hinsichtlich der Selbständigkeit der von ihnen erbrachten Arbeit
noch als nicht oder in unklarem Maße beeinträchtigt gelten müssen
und die gleichzeitig relativ hohe (selbständige) Einkommen aus ihrer
professionellen Arbeit erzielen. Soweit sie nur in geringfügigem Maße
über Kapitalbesitz verfügen, zählen sie zweifellos nicht
zur Bourgeoisie, und zwar, weil ihre Arbeitstätigkeit und das daraus
erzielte Einkommen – selbst wenn es, vom Standpunkt eines Arbeiters oder
durchschnittlichen Angestellten betrachtet – vergleichsweise hoch ist,
ihr gesellschaftliches Sein und ihren Erfahrungs- und Denkhorizont weit
stärker bestimmt als ihr Aktionär-, also Rentier-Sein.
Faktische Selbständigkeit,
also Nicht-Unterordnung unter arbeitsorganisatorisch greifende Kapitalverwertungsinteressen
Dritter ist ein entscheidendes Kriterium für ihre tatsächliche
statt nur ideologisch vermittelte und subjektiv reklamierte Zugehörigkeit
zu einer Zwischenschicht, einer „middle class“, die als faktische – statt
bloß ideologisch propagierte und von weiten Teilen der lohn- und
gehaltsabhängigen Klasse zur Bezeichnung ihres sogenannten „Status“
in Anspruch genommene – sehr schmal (und nicht, wie oft angenommen, sehr
breit und umfassend) ist.
Keine Schwierigkeiten bereitet
die Feststellung einer spezifischen Existenzweise oder Seinsweise
der auf abhängige Erwerbsarbeit angewiesenen, allenfalls Durchschnittseinkommen,
weit häufiger unterdurchschnittliche Einkommen beziehenden „breiten
Masse“: also der Welt oder des objektiven gesellschaftlichen Seins
der lohn- und gehaltsabhängigen Menschen, die ihre Arbeitskraft –
das heißt, ihre für das Kapital brauchbar, also verwertbar erscheinenden
körperlichen Kräfte, ihre manuelle Geschicktheit, zugleich immer
auch geistige Fähigkeiten – dem Zahlenden zur Verfügung stellen
müssen, um ihr Brot, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Es ist im Weltmaßstab betrachtet
nicht zu übersehen, daß das von Milliarden Menschen gelebte
Leben ein Leben ist, wie man es nicht treffender als mit dem Begriff „von
der Hand in den Mund“ bezeichnen kann. Es ist dieses spezifische Sein einer
in sich differenzierten Klasse, die so umfassend geworden ist, dass sie
die übergroße Mehrheit der Weltbevölkerung ausmacht,
bestimmt durch die Sorge um die Gewinnung des täglichen Brots, die
halbwegs gelingende Befriedigung der dringendsten Bedürfnisse.
Eine Mahlzeit, vielleicht zwei, wenn es hoch kommt, drei spärliche
Mahlzeiten pro Tag, ein Dach überm Kopf, ein Minimum an Kleidung –
darin erschöpft sich das, was der Mehrheit der Menschheit in der sogenannten
Dritten Welt (ob sie nun Industriearbeiter sind oder durchschnittliche
Angestellte, Proletarisierte im informellen Sektor, für Lohn tätige
Landarbeiter oder Pacht zahlende Landlose) bestenfalls bleibt, nach aller
Kräfte verzehrenden informell oder formell abhängigen Arbeit,
jedenfalls nach Abzug der Summen, die sie erübrigen müssen für
Entrichtung von Steuer, Miete oder Pacht, Transportkosten, Schulgeld, und
dergleichen mehr.
Auch für die lohn- und gehaltsabhängige
Klasse, in den sogenannten reichen Ländern, den „alten Industriestandorten“
oder „Industrieländer“ Europas, Nordamerikas, Ozeaniens (und vergessen
wir auch nicht Japan, in Ostasien!) gilt
das gerade festgestellte im
Prinzip, wenn auch – zugegebenermaßen – auf anderem, höheren
Niveau.
Die gemietete „Mittelklasse“-Wohnung,
das Eigenheim, die Eigentumswohnung eines Arbeiters oder Angestellten in
Westeuropa zum Beispiel, sie weisen gewiß andere Qualitäten
auf als die Hütte eines Landarbeiters in der sogenannten Dritten Welt,
die Baracke, die einer Gruppe im Baugewerbe tätiger Wanderarbeiter
in Wuhan als Obdach dient, oder das improvisierte Dach überm Kopf
eines Slum-Bewohners in Istanbul, Bombay oder Rio. Bezahlt ist diese Mittelklasse-Unterkunft
(ob nun Wohnung oder Haus im Eigentum des Arbeiters oder Angestellten)
darum noch lange nicht: aber sie vermittelt vielen immer noch allzu oft
das scheinhafte Gefühl, ein Besitzender zu sein, obwohl dieser Irrglaube
in der jetzigen Weltwirtschaftskrise erkennbar im Schwinden begriffen ist.
Was die Mahlzeiten des noch
in einem Normalarbeitsverhältnis beschäftigten Arbeiter oder
des durchschnittlichen Angestellten in diesen „reichen“ Ländern betrifft,
so werden sie in der Summe im Schnitt kalorienreicher ausfallen als bei
ihren Klassenbrüdern in den arm gehaltenen Ländern der Welt.
Ähnlich fast dürfte es bei den sich mit zwei oder drei
schlecht bezahlten Jobs über Wasser haltenden „prekär Beschäftigten“
im „Westen“ sein. Ob die von den fest oder prekär angestellten Angehörigen
dieser Klasse verzehrte Nahrung als gesund gelten kann, ob als schmackhaft,
ob es billige Aldi-Ware ist, die sie selber zubereiten müssen oder
z.B. mit fragwürdigen Fleischresten und Käseersatzstoff belegte
Fertigpizza für die hastige Zubereitung zwischen zwei Jobs (und, etwas
weniger pressiert, nach Feierabend), das steht auf einem anderen Blatt.
Eine empirische Untersuchung würde in jedem Fall die deutliche qualitative
Differenz zwischen den Rohstoffen der Massenernährung und jenen der
sogenannten „Eliten“ feststellen; ebenso, was gegebenes oder fehlendes
Raffinement der Zubereitung anbelangt, sowie die je spezifische „Esskultur“:
auch sie, eine klassenspezifische.
Selbst die Kleidung lässt
die durchschnittlichen Angehörigen der lohn- oder gehaltsabhängigen
Klasse im „reichen Westen“ nur wenig besser dastehen als die vielen Kolleginnen
und Kollegen in der sogenannten Dritten Welt, die ebenfalls in billige
Massenprodukte (Hosen, Hemden, Jacken, Schuhe) meist aus ostasiatischen
Billiglohn-Ländern gekleidet sind, welche die großen Handelsunternehmen
der „Ersten Welt“ dort häufig von Subunternehmern herstellen lassen.
Diese Ware ist bestimmt für das riesengroße „untere Marktsegment“.
Dass sie billig ist und so in den „reichen Ländern“ die relativ billige
Befriedigung des elementaren Bedürfnisses nach Kleidung gestattet,
hilft, die Kosten der Reproduktion der „Ware Arbeitskraft“ – also der lohn-
und gehaltsabhängigen durchschnittlichen Arbeiter und Angestellten
niedriger zu halten als sie sonst wären.(4)
Die Ärmsten der Armen, hier wie dort, nehmen gezwungener Maßen
mit abgetragener, sogenannter second hand Kleidung vorlieb oder tragen
Lumpen.
Ein Spezifikum der lohn- und
gehaltsabhängigen Klasse im Westen ist allerdings der Besitz eines
Autos. Man muß hier hinzufügen, dass seit dem Schwinden der
„guten Jahre“ des Kondratjevschen Zyklus (die um 1975 zuende gehen) das
Automobil in Arbeiter- und Angestelltenhand immer mehr zum größtenteils
unbezahlten, geleasten (also rein formellen und insofern materiell betrachtet,
Schein-)Besitz geworden ist. Der starke Reallohnabbau, der mit der zunehmenden
Massenarbeitslosigkeit seit den 70er Jahren einher geht und sich gegen
Ende des Jahrhunderts noch verschärfte, hat das seine dazu beigetragen.
Der kreditfinanzierte Konsum und die Verschuldung der arbeitenden Bevölkerung
hat ungemein zugenommen. Dass man am Auto festhielt, hat damit zu tun,
dass es im „Westen“ kein Luxus, sondern ein „wage good“ ist: zumindest
die Mittel, die notwendig sind für seinen Erwerb auf dem Wege des
Leasing und seinen Unterhalt, müssen im Prinzip als ein Lohnbestandteil
betrachtet werden. Ohne Auto und Führerschein ist man als Arbeitnehmer
nicht flexibel genug, um zwei Jobs nebeneinander auszuüben, oft nicht
einmal in der Lage, einen Arbeitsplatz in vertretbarer Zeit und in die
eigene Leistungsfähigkeit nicht nachhaltig mindernder Weise zu erreichen.
Es gibt also eine „proletarische“
Erfahrungswelt, wenn auch in vielen Abschattungen. Am Ausdifferenziertesten
erscheint sie – auf Grund der ideologischen Effekte von „zielgruppenspezifisch“
propagierten Moden – gerade dort, wo Lohn- und Gehaltsabhängige
als „Konsumenten“ auftreten und sich als solche erfahren. Aber die Tatsache
der uniform minderwertigen Qualität der Massenware im unteren Marktsegment,
die diese Menschen angesichts ihrer begrenzten Zahlungsfähigkeit vor
allem erwerben, macht hinter der vielfältigen Erscheinungsform eine
homogene klassenspezifische Charakteristik des Konsums identifizierbar.
Umgekehrt ist in der scheinbar gleichförmigen, da durch Abhängigkeit
gekennzeichneten Arbeitswirklichkeit der Klasse ihre interne Differenzierung
real nachweisbar. Die Erfahrungskontexte von Fließbandarbeitern in
einer Automobilfabrik sind andere als die von Lastwagen steuernden Fernfahrern.
Und die letzterer unterscheiden sich von denen von Taxifahrern. Die von
Taxifahrern in Hamburg und Berlin von denen irgendwo, jottwedeh, in der
Heide. Die von Taxifahrern, die in bestimmten Berliner Vierteln oft Schriftsteller,
Künstler, Intellektuelle als Fahrgast haben, von denen im Frankfurter
Bankenviertel. Verkäuferinnen bei Aldi oder Lidl machen andere Erfahrungen
als die in einer teure Mode anbietenden Boutique auf der Düsseldorfer
Kö. Chefsekretärinnen in einer Großbank sind anderen Erfahrungen
ausgesetzt als Büroangestellte im Großraumbüro derselben
Bank.
Die Reihe der Beispiele lässt
sich fortsetzen.
Die bürgerliche Soziologie
spricht mit Recht von Differenz, angedeutet im Begriff der Ausdifferenzierung,
und meint die funktional und betriebsorganisatorisch bestimmte Vielfalt
der Arbeitsbedingungen, die unterschiedlichen Grade der Vereinzelung
oder Kombination von in den kapitalistischen Verwertungsprozeß einbezogenen
‚Arbeitskräften’, ihre unterschiedliche Qualifikation,
unterschiedliche
hierarchische Position in steilen oder flachen Hierarchien, unterschiedliche
Entlohnung, vor allem ihren je spezifischen grob als primären,
sekundären und tertiären Sektor definierten
gesellschaftlichen
Tätigkeitsbereich: also die Eingliederung in entweder die ‚Förderung’
von Grundstoffen [Kohle, Gas, Öl, Wasserkaft, Wind- und Solarenergie,
Rohstoffe von Eisen und allen Metallen über seltene Erden bis zu Uran],
oder in industrielle Produktionsabläufe, oder in die Distribution
[Handel, Transportwesen] sowie in alles, was mit Finanzen zu tun hat [Banken,
Versicherungen, sogenanntes auditing und accounting, usw.].
Die heutige lohn- und gehaltsabhängige
Klasse, die sich im „reichen“ und den „Reichtum“ (d.h. die Teilhabe am
gesellschaftlich produzierten „Wohlstand“) innergesellschaftlich so ungleich
„verteilenden“ Westen“ nur ungern als Proletariat bezeichnen lässt,
obwohl sie nur bestenfalls marginal am Besitz der Produktionsmittel und
an den Banken, Versicherungen, großen Handelsunternehmen beteiligt
ist, ist also in der Tat EINE ICH SICH DIFFERENZIERTE ARBEITENDE KLASSE.
Eine, die sowohl in ihrer funktionalen
Rolle, ihrem Status und ihrer Bezahlung nach wie auch in ihrem Bewusstsein
nicht homogen ist. DER MARKT FÜR DIE WARE ARBEITSKRAFT und
all die damit zusammenhängenden oder davon abhängenden Faktoren
bewirken also, was früher – in vorkapitalistischen Gesellschaften
– Personen zuschreibbare Herrschaftsstrategien bewirkten. Solche,
die geleitet waren von der Maxime: DIVIDE ET IMPERA.
Zu den konkreten Erfahrungen
etwa von Fabrikarbeitern mit der zu bewältigenden Arbeit und ihrer
Organisation – Erfahrungen, die sich oft als Ermüdung, auch geistiger
Art, als Erschöpfung, als Frustration usw. niederschlagen –
kommen weitere, nicht selten positive emotionale und intellektuelle Erfahrungen
hinzu. Es gibt nicht nur die ermüdende industrietypische Routine
und/oder die vom Produktionsprozeß ausgehende Gefahr für die
Gesundheit, für Leib und Leben. Es gibt neben der z.B. durch die Gleichförmigkeit
und Einseitigkeit von Fließbandarbeit bewirkten Erschöpfung,
neben der hier und da – wenn nicht in der Regel – immer noch demütigenden
Praktizierung hierarchischer Beziehungen, neben der nur in Boomzeiten
einigermaßen verdrängten Gefahr des jederzeit, aus einer Vielzahl
von Gründen möglichen Arbeitsplatzverlustes (gegen den
das Arbeitsrecht den Arbeitenden nur ganz unzureichend „absichert“), was
belastet, weil Arbeitsplatzverlust gleichbedeutend ist mit den Verlust
der derzeitigen Quelle des abhängigen Broterwerbs, auch etwas ganz
anderes, enorm wichtiges, eminent humanes und zugleich für die Fabrikarbeiter-Existenz
oft bezeichnendes: die manchmal sogar fast gleichzeitig gemachten Erfahrungen
der Solidarität und der Konkurrenz zwischen Kolleginnen, zwischen
Kollegen.
Der Markt, auf dem Arbeitskraft
angeboten und nachgefragt wird, produziert gleichsam naturwüchsig
Konkurrenz unter den Anbietern. Die Marktmacht der Nachfrager, vor allem
wenn es sich um große Konzerne handelt und um Branchen, die von Oligopolen
beherrscht sind, hat den Arbeitenden schon längst ihre Schwäche
als vereinzelt in Verhandlungen über den Preis der Ware Arbeitskraft
und über die Bedingungen, Umstände und die Organisation der Arbeit
Eintretende vor Augen geführt und sie von der Notwendigkeit der Kombination,
des geschlossenen, kollektiven Auftretens gegenüber der Kapitalseite
überzeugt.
Die Gespräche unter im
selben Betrieb, sogar in derselben Abteilung Beschäftigten erweitern
nicht selten den gewerkschaftlichen und den politischen, ja sogar politökonomischen
Horizont. Die Fabrik kann zur Schule des Erwachsenen werden, der sich wehrt
dagegen, bloßer Spielball der Interessen Anderer (auf der Kapitalseite)
zu bleiben.
Es ist das Sein, das gelebte
Leben, die gemachte Erfahrung, welche auf das Bewusstsein und seine Entwicklung
einen entscheidenden Einfluß haben. Aber nicht nur die Erfahrungen
des zu einer „proletarischen“, sprich lohn- oder gehaltsabhängigen
Existenz Verdammten, die dieser in der Arbeitswelt macht, wirken sich aus
auf sein Bewusstsein. Bereits kindliche Erfahrungen, in der Regel gemacht
im proletarischen Milieu, dem Milieu seiner Eltern, wenn diese auch Lohn-
oder Gehaltsabhängige sind, sowie seiner weiteren Verwandten, der
Nachbarkinder, der Schulfreunde usw. wirken sich prägend aus. Diese
Spuren der frühkindlichen Prägungen bleiben, aber werden im weiteren
Leben modifiziert, durch weitere, sie überlagernde, sie verstärkende
oder zu ihnen querstehende Erfahrungen.
Lernprozesse sind nie ganz unmöglich.
Manche Umstände können sie enorm begünstigen und beschleunigen,
andere können sie behindern, wenn nicht – fast – veunmöglichen.
Es ist offensichtlich, dass neben
dem gelebten Leben, den psychischen und physischen Leiden und Freuden,
die es bereitet, also neben dem materiellen Sein und seinen intellektuellen
und emotionalen Effekten es auch die in diesem gelebten Leben vonstatten
gehende Begegnung mit und Auseinandersetzung mit Bewusstseinsinhalten
ist, die auf die eigene Bewusstseinsentwicklung Einfluß nimmt. Nicht
nur das Sein bestimmt das Bewusstsein; auch das sich dem bisherigen gesellschaftlichen
Sein historisch verdankende Bewusstsein, insofern es sich gesellschaftlich
niederschlägt in Texten, in Diskursen, in den Gedanken, den Urteilen
und Vorurteilen der „Anderen“, wirkt sich aus auf mein, Dein, unser heute
sich entfaltendes Bewusstsein.
Die Schläge, die ich erhalte,
die Arbeit, die ich verrichte, die Gespräche, mit Dritten, die ich
führe, die Texte, die Diskurse, die ich bewusst oder schlaftrunken
zur Kenntnis nehme und mit denen ich mich bewusst auseinandersetze oder
nicht: ALLES ENTFALTET WIRKUNGEN, erscheint – bei genauer Analyse – als
sedimentiert in meinem Bewusstsein.
Ja, das Sein bestimmt in letzter
Instanz das Bewusstsein.
Das Bewusstsein aber, es
wirkt seinerseits auf das Sein (also darauf, wie wir konkret, materiell,
physisch leben, lieben, arbeiten, wie wir als gesellschaftliche Wesen
handeln oder nicht usw.) wie auch auf das dabei anwesende und sich dadurch
entwickelnde, progressive oder regressive Bewusstein zurück. Und zwar
kann es das, insofern das materielle gesellschaftliche Sein das Bewusstsein
als gesellschaftliches, in den Diskursen ‚objektiviertes’– welches
unser spezifisches, lebendiges, individuelles Bewußtsein affizieren
kann – bereits einschließt.
Das bedeutet aber nichts anderes,
als dass „objektive“ Aspekte gesellschaftlichen Seins (die Klassenlage
„an sich“, die Produktionsverhältnisse, die gesellschaftlichen Kräfte-
oder Machtverhältnisse, die gegenwärtig virulenten hegemonialen
und marginalisierten Diskurse) und „subjektive“ Erfahrungs- und Lernprozesse
sowohl als (An)treibende, „Wirkende“ wie als „Getriebene“,
also „Bewirkte“ in Erscheinung treten und mithin als durch den input
ebensolcher „Faktoren“ veränderbar zu begreifen sind.
ANMERKUNGEN
(1) Ein britischer Premier hat diese Möglichkeit
für nimmersatte Geizhälse unter den ‚clercs’ aus der aufstiegsversessenen
Zwischenschicht in den zurückliegende Jahren wohl am häufigsten
und schamlosesten ausgenutzt und so die Kumpanei von wirklich Besitzenden
(also der oligarchischen Schicht) und politischer Klasse sinnhaft ins Bild
gesetzt. Aber auch in Deutschland, Frankreich, der Tschechischen Republik
soll dergleichen nicht unbekannt sein. Was Italien angeht oder die USA
unter der Regie von Cheney und Bush jun. sowie davor, unter Bush Senior,
so verkörpern da bestimmte Figuren quasi in Personalunion das Zusammenfallen
von unmittelbar, qua politischer Funktion repräsentierter politischer
Machtbefugnis und, andererseits, Zugehörigkeit zur Oligarchie.
(2) Vgl. Le trahison des clercs...
(3) Es verblüfft nicht, dass das Ehepaar
Obama – die ja beide, sowohl Michelle wie Barack Obama, obwohl aus einem
Kleine-Leute-Milieus stammend, aber aufstiegsorientiert, auf eine Karriere
zurückblicken konnten, die sie zu Jura-Professoren werden ließ
– im Jahr vor der Wahl Obamas zum Präsidenten ein Jahreseinkommen
in der Größenordnung von 3 oder 4 Millionen US-Dollar und Haus-
und Grundbesitz in Millionenhöhe angaben. An ein Jahreseinkommen in
dieser Höhe reichen auch zwei Jura-Professoren-Gehälter einer
„guten“ Universität nicht im entferntesten heran. Auch die Clintons
profitierten kurz vor Bill Clintons Wahl zum Präsidenten von seltsamen
„deals“. Eine andere Form der Oligarchie, sich für erwiesene politische
Dienste erkenntlich zu zeigen, ist die durch den zeitgenössischen
„Feudalismus“ der Konzerne nach Absolvierung der Amtszeit erfolgende „Belehnung“
mit sehr gut dotierten, aber nicht unbedingt mit Arbeit verbundenen Posten
in der Privatwirtschaft. Über die revolving door, die Drehtür
zwischen öffentlichem Dienst (Ministerien, Armee) und Konzernen ist
schon viel debattiert worden: sie ergänzt das Bild. Ohne Frage können
aber auch politische Kontrollämter und Schlüsselpositionen –
etwa im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Fernsehen – außerordentlich
gut dotiert werden. Eine politische Kontrolle inhaltlicher Tendenzen in
den öffentlichen Sendeanstalten durch parteipolitisch gebundenes Personal
ist den an Kontrolle Interessierten eine hübsche Summe wert: zum Beispiel
32.000 oder 34.000 Euro monatlich plus „Aufwandsentschädigung“ für
Frau X., eine Dame, die sich vor allem durch Entpolitisierung und drastische
Absenkung des Niveaus des letzten verbliebenen anspruchsvollen Nischen-Programms
einer früher einmal als linkslastige diffamierten Sendeanstalt bemerkbar
machte. Wachhunde des Kapitals leben u.U. gut im Kapitalismus. Jedenfalls
können etwa die Abgeordneten im Bundesland Nordrhein-Westfalen mit
Diäten in Höhe von ca. 10.000 Euro monatlich plus Aufwandsentschädigung
(für das Büro, die Mitarbeiter usw.) und Fraktionsvorsitzende
mit illegalen, vom Verfassungsgericht als ungleich beanstandeten 14.000
Euro monatlich nur träumen. Deren Gehälter bewegen sich allerdings
immer noch deutlich über jenen von Universitätsprofessoren, die
in Deutschland längst nicht – wie oft in den USA – in den Ferien ohne
Gehalt bleiben, sodaß sie sich durch Schieben von Einkaufswagen auf
Supermarkt-Parkplätzen etwas hinzuverdienen müßten. Es
fällt zugestandermaßen schwer, bei Einkommen von 14.000,
10.000, 8.000 Euro monatlich die Grenze zu ziehen zwischen vermutlich in
nennenswertem Umfang Kapital Besitzenden, die der Bourgeoisie zuzurechnen
sind, und der „upper middle class“: jener neuen, schwammigen Kategorie,
die sowohl die selbständigen professionals [also Freiberufler] wie
die besser gestellten Gehaltsabhängigen umfasst, insofern es
sich bei beiden um Kleineigentümer handelt - also eine Schicht,
die man einmal als Kleinbürgertum oder petite bourgeoisie bezeichnete
und die von ihren gehobenen oder saturierten Mitgliedern (prosperierenden
Handwerksmeister und Einzelhändler, reinen Hausbesitzer und anderen
„Rentiers“) exemplarisch repräsentiert wurde, bis ihr endlich
mit der Weltwirtschaftskrise von 1928 die Proletarisierung ins Haus stand.
Soviel ist jedenfalls sicher: auch die Akademiker, die Intellektuellen,
soweit sie nicht arbeitslos oder auf Grund prekärer Beschäftigungsverhältnisse
ohnehin proletarisiert waren, gehörten allemal der Schicht an, die
man das Kleinbürgertum nannte. Angesichts des tendenziellen Verlustes
von Selbstbestimmung in ihren Arbeitskontexten und der durch Kaufkraftverlust
bedingten Erosion ihrer zumeist in Form von Gehalt erzielten, sie lange
Zeit ein wenig privilegierenden Realeinkommen fällt diese Schicht
immer deutlicher in den Geltungsbereich einer auch primär geistige
Arbeit umfassenden abhängigen Lohnarbeit. Ihre vergütungsmäßige
Besserstellung, im Vergleich zu Facharbeitern und Spezialisten in den am
besten zahlenden Sektoren der Industrie schrumpfte, besonders bei den wissenschaftlichen
Mitarbeitern und anderen Angehörigen des Mittelbaus, bis fast zur
Nichtfeststellbarkeit, also Ununterscheidbarkeit.
(4)Das gleiche gilt für die staatlich
subventionierte Produktion von Lebensmitteln für den Massenbedarf
im „Westen“ durch eine inzwischen längst industrialisierte, Böden
vergiftende und/oder auslaugende und im Falle der Massen-Tierhaltung zynisch
betriebene und für Mensch und Tier gesundheitlich bedenkliche Landwirtschaft.
Auch hier haben die niedrigen Erzeugerpreise, die sich in vergleichsweise
niedrigen Einzelhandelspreisen gespiegelt finden, den Effekt, die Kosten
der „Reproduktion“ der Arbeiterklasse, mithin die Lohnkosten tendenziell
niedriger zu halten als sie sonst wären.
Check...:http://www.democracynow.org/2011/2/17/democracy_uprising_in_the_usa_noam
Check: http://www.democracynow.org/2011/2/17/democracy_uprising_in_the_usa_noam
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(IPS news net, Oct.4,2011)
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Tito Drago,"'Indignant'
Demonstrators Marching to
Brussels to Protest Effects
of Crisis" (IPS news net, July 30, 2011)
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Tito
Drago, "Spain: Streets Paved
with Evicted Families" (IPS, Oct.7, 2011)
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To VIMA
on the general strike (Oct.19-20,2011)
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ELEFTHEROTYPIA
on the general strike
(Oct.19-20,2011)
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Athens (Greece) indymedia
http://athens.indymedia.org
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www.poesy.gr
POESY'S CALL TO JOIN
THE GENERAL STRIKE
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Mavroulis
Argyros on the general strike
(in:
Real.gr, Oct.20, 2011)
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CHILE
Students in Chile are protesting against
the privatization of higher education that took place
under Pinochet, and against the underfinanced
public education system
(xinhua
net, Oct.20, 2011)
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EGYPTIAN SITES
Al Ahram Weekly
http://weekly.ahram.org.eg
Galal Nassar,
"The
Arab Spring and the crisis of the elite"
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Al MasryAlyoum.com
http://www.almasryalyoum.com
Mohamed
Azouz, Egypt govt mulls
raising workers' incentives
in bid to thwart labor strikes
Ahmad
Fouad Najem, "Forbidden"
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LIBYA
The Nation
www.the
nation.com
Kucinich,
Speech before U.S. Congress, March 31, 2011
(The Nation; April 4, 2011)
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PEACE MOVEMENT
Tom
Hayden, "The Defunding
of the Peace Movement"
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Not in our name
www.notinourname.net
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DISARM NOW
disarm now
"Former
US Attorney General Testifies for Plowshares Activists"
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Justice with Peace
(United for Justice with Peace
Coalition)
www.justicewithpeace.org
international
SITES
Support Julian Assange
www.support-julian-assange.com
Forum Social Mundial
www.forumsocialmundial.org
www.anticapitalistas.org
Retos anticapitalistas
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