Meine Gedichte sind nicht allusiv
genug, heißt es
Meine Freunde sagen mir,
meine Gedichte sei’n
zu wenig allusiv.
Sie vermissen
die Brechtsche List.
‘ne Wahrheit offen
zu verkünden
bringe nichts.
Keiner hört zu.
Aber wer hörte auf euch
all diese Jahre,
schlaue Freunde?
Und seht ihr nicht,
wie offen
die Leute auf die Straße gehn?
8. Okt. 2010
Sie trampeln
Sie trampeln
auf Volksrechten
Spucken auf Demokratie
Für sie war’n wir immer nur
„die Straße“, „der Mob“
sie wissen schon längst nicht mehr
wie wir leben
kennen nicht unser Leid
noch wollen sie’s kennen
ihre Welt ist eine andere
Eine des LUXUS UND DER
SPEKULATIONEN
Sie verprassen den Reichtum der Erde
Vergeuden, verschleudern ihn
Tag für Tag
In ihren abgegrenzten Quartieren
bunkern sie sich ein
sie haben Angst vor uns
sammeln Daten
sie befestigen längst das Land
gegen uns, seine Bewohner
Ihre Burgen sind Banken.
Ihre Zitadellen –
Hochsicherheitstrakte.
Sie haben
die Inquisition,
die Folter.
Ihr Reichstag lädt die
hohen Herren ein
zur Beratung
der Methoden
unsrer Unterwerfung.
Es ist ein Feudalismus der Konzerne,
der uns bedrückt.
Nieder,
nieder damit!
Stürzt ihn um.
8. Okt. 2010
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